Unsere Aufgabe war es für die imaginäre Partei der Wahren, Guten und Schönen einen Wahlwerbespot (über das ganze Semester hinweg) zu produzieren.
Bevor wir richtig loslegen konnten, musste erst Recherche über bestehende Wahlspots von (echten) Parteien betrieben werden. Hierfür hat sich jedes Teammitglied einen Spot ausgesucht und analysiert.
Im zweiten Schritt gingen wir die Konzeption an. Wir entwickelten zwei alternative Konzepte, die den Inhalt, mögliche Gestaltungsformen und die Zielgruppen formulierten.
Nachdem wir uns auf ein Konzept festgelegt hatten kam die Designentwicklung. Dort haben wir Layouts, Story Board, Animatic und Produktionsplan ausgearbeitet.
Zum Schluss folgte die endgültige Produktion des Wahlspots.
1. Schritt: Analyse
2. Schritt: Konzeption
Der erste Schritt unserer Konzeptionsarbeit war die Themenfindung. Hierfür trafen wir uns in der gesamten Gruppe und fertigten eine Stoffsammlung mithilfe einer Mindmap an.
Im Anschluss erarbeiteten wir unsere zwei Konzepte, welche in unterschiedliche Richtungen gingen.
Diese Vorarbeit konzipierten wir ausführlich, um sicherzustellen, dass beide Ideen ausreichend Tiefe besitzen, um einen Wahlspot zu produzieren.
Konzept 1 (Verworfen) - Früher war alles besser
Mit dem Spot wollten wir darauf aufmerksam machen, dass wir fortschrittliches Denken bevorzugen sollten.
Die Grundidee war es, Leute mit einer "Früher war alles besser"-Einstellung auf den Arm zu nehmen.
Dabei wollten wir zu Beginn, genau diesen Leuten einen Zuspruch geben und Ihnen im Laufe des Spots durch
Übertreibungen unsere wahre Meinung präsentieren.
Zielgruppe
Wir hatten also zunächst eine fiktive Zielgruppe:
Haltung: Konservativ, Nostalgisch
Werte: Eigene Kindheit als Idealbild
Meinungen: „Früher war alles besser“
Verhalten: Meckern, Stur, Uninformiert
Die reale Zielgruppe ist folglicherweise genau gegenteilig.
Ziel
Als Ziel setzten wir uns die Argumente der fiktiven Zielgruppe zu entkräftigen.
Zeitgleich wollten wir die reale Zielgruppe damit amüsieren.
Konzept
Geplant war eine Aneinanderreihung an Aufnahmen. Dabei konzentrierten wir uns zunächst darauf, Argumente zu sammeln, für welche unsere
fiktive Zielgruppe tatsächlich stehen könnte. Dabei fielen uns Dinge ein wie "ohne Handys war alles besser". Eine solche Aussage wollten
wir visuell, in einer Art Interview, darstellen.
Im Laufe des Spots sollten die Argumente immer rückschrittlicher werden, bis jedem klar werden sollte,
dass wir mit unserem Spot Satire betreiben. So überlegten wir uns beispielsweise Aufnahmen im Lithografieraum,
um der Technik des Druckers zu entgehen oder auch das Versenden eines Briefes mittels Taube. Eine Auflistung an unseren Ideen kann man aus den Skizzen entnehmen.
Konzept 2 (Realisiert) - Super Scheiße
Unser Claim für dieses Konzept: "Wir ändern was scheiße ist". Wir wollen dem Zuschauer zeigen, was in unserer Gesellschaft nicht richtig läuft.
Geplant war bereits zu Beginn die Stop-Motion Technik zu integrieren.
Zielgruppe
Haltung: Junger Zeitgeist, Unzufrieden, Naiv
Werte: Sozial, Ökologisch, Antipopulistisch, Nachhaltig
Meinungen: Unzufrieden, Falsche Schwerpunkte d. Politik
Verhalten: Kritisierend, Aufmerksam, Drang nach Veränderung
Ziel
Als Primärziel setzten wir uns, dass wir den Wähler von uns überzeugen wollten. Wir zeigen also Verständnis für die Bürger und konfrontieren sie direkt mit den aktuellen Problemen.
Konzept
Wie auch beim ersten Konzept fertigten wir eine Stoffsammlung an. Wir schrieben also zunächst alles auf, was wir aktuell scheiße finden. Auch hier können Sie eine weitläufige Auflistung aus den Skizzen entnehmen.
3. Schritt: Designentwicklung
Nachdem wir uns nach der Konzeptionsphase für das Wahlspotprojekt „SUPER SCHEISSE“ entschieden hatten, ging es nun um die erste Visualisierung unserer Ideen. Die von uns gegebenen Rahmenbedingungen waren das Arbeiten mit Typo, ein gesprochener Monolog, sowie eine Stop Motion Collage aus verschiedensten Papierschnipseln in einer kontrastreichen abgedunkelten Farbgestaltung. Darauf aufbauend haben wir unseren Themen und Text formuliert, sowie schon einige Umsetzungsideen erarbeitet.
Mit unseren schon schriftlich weit erarbeiteten Ideen, machte sich David gleich an die Umsetzung des Storyboards, sowie des Animatics. Simon zeichnete dafür einige Skizzen um den Workflow zu beschleunigen, sodass wir keine Zeit für große Bildersuche oder dessen Zuschneidung benötigten. Da wir kein Storyboard im klassischen Sinn hatten, fiel es David während des Erstellungsprozesses sehr schwer eine Grenze zwischen animieren und nicht animieren zu finden. Die ersten Tonaufnahmen wurden ebenfalls von ihm gemacht.
Im Nachhinein müssen wir zugeben, dass das Animatic im Vergleich zum Normalfall viel zu detailliert ausgefallen ist. Jedoch war es maßgeblich an unserer weiteren Produktion beteiligt. Bis zum Schluss haben wir es einige male als Referenz herangezogen. Es ist immer von Vorteil, wenn man etwas konkretes hat, das man als Grundlage für Diskussionen nutzen kann. Vor allem in einer 5er Gruppe macht dies sehr viel Sinn und man sollte sich die Zeit auch dafür nehmen.
4. Schritt: Umsetzung
Timing
Zunächst haben wir alle Bilder in Premiere Pro importiert und über die von Benni eingesprochene Audio-Spur gelegt. Dann haben wir das Timing der einzelnen Szenen genau auf den gesprochenen Text abgestimmt.
Einzelne Standbilder wurden dann noch händisch leicht nachanimiert, weil es komisch aussah die Stop-Motion Bewegungen an manchen Stellen stoppe zu lassen.
Nach Feedback aus der Vorlesung haben wir noch ein paar kleine Details angepasst. So bleiben jetzt die Fische zum Beispiel kurz stehen, bevor sie von den Plastiktüten vertrieben werden um der Szene mehr Zeit zu geben.
Danach wurde die Typografie eingefügt. Auch diese wurde im Mittelteil leicht nachanimiert, um sie optisch nahtlos in die Stop-Motion-Collage zu integrieren. Hier half die im vorhergegangenen Type in Motion Workshop gewonnene Übung.
Das Intro und Outro haben wir in AfterEffects animiert. Weil diese Clips auch nur 10 Frames pro Sekunde haben durften war es eine Herausforderung das Timing mit der Audiospur abzustimmen. Wir haben in diesem Schritt eine ganze Menge verschiedener Alternativen und Varianten angelegt und dann immer in Vergleichen entschieden welche Richtung uns besser gefällt.
Typografie
Im Laufe der Zeit änderten wir mehrmals den Stil unserer typografischen Elemente.
Als Schriftart wählten wir die "Chivo Bold" und uns war klar, dass wir den Text digital einblenden wollten. Auch waren wir uns einig, dass wir einen Papier- bzw. Risseffekt als Kontur haben wollten.
Jedoch stellten wir uns das als leichter vor, als es letztendlich war.
Simon fertigte mithilfe von Photoshop und einem speziellen Pinsel die Kontur an. In der ersten Version war der Risseffekt etwas zu dünn und "zu schön". Wir stellten fest, dass niemand so genau ein Papier ausreißen würde.
Also fertigte Simon eine Version an, in welcher ich die Kontur etwas verbreitete. Jedoch war das auch nicht das Ergebnis, welches wir uns erwünschten, da auch hier der Risseffekt zu sauber ist. Zudem war die Kontur etwas zu dick gewählt.
Also versuchte er einen Kompromiss anzufertigen. Die Kontur ist an manchen stellen deutlich unsauberer und die Dicke ist ebenfalls angepasst.
Dabei mussten wir uns entscheiden, ob wir die Punzen der Buchstaben gefüllt lassen. Zusammenhängend damit, überlegten wir uns auch, ob wie die Zwischenräume bei eng-stehenden Buchstaben ausfüllen und sie als ein Element ansehen oder diese getrennt dar stellen.
Folgendes wurde dann zu unserem Endergebnis.
Ergebnis
Summary
Die größte Herausforderung im Bezug auf unser Dachthema war es vermutlich uns zu fünft zu organisieren und abzusprechen. Weil wir terminlich teilweise echte Schwierigkeiten hatten, haben wir teils sogar auf Skype-Meetings zurückgegriffen.
Rückblickend können wir aber sagen, dass wir diese organisatorische Herausforderung richtig gut gemeistert haben und alles glatt lief.
Der Umsetzungsteil hat wie man es gewohnt ist einige unerwartete Probleme hervorgebracht, durch die alles auch etwas länger gedauert hat. Weil wir diesmal aber einen wirklich guten Zeitplan hatten, blieb uns zum Ende hin noch der nötige Freiraum, um alles ordentlich erledigen zu können.
Trotz unserer Teamgröße haben wir, auch was konzeptionelle Entscheidungen angeht, immer gut funktioniert. Deshalb hat die Arbeit auch eine menge Spaß gemacht.
Auch die Aufgabenstellung war für uns interessant, weil es für uns die Gelegenheit geboten hat in einer ausführlichen Studienarbeit unsere politische Meinung herauszuarbeiten und zu vertreten. Das Ganze in einem kleinen Wettkampf zu präsentieren hat uns auch motiviert.